Warum leuchtet die Drostei Pink?

Jedes Jahr am 11. Oktober leuchten ganz viele Gebäude weltweit – und eben auch unsere Drostei in Pinneberg – Pink. Warum? Weil der 11. Oktober von der UN als Weltmädchentag definiert wurde, um auf die Rechte von Mädchen hinzuweisen und bestehende Nachteile und Ungleichheiten von Mädchen weltweit einen Raum zu geben.

Der Mädchentag in diesem Jahr steht unter dem Motto: „Digital Generation. Our Generation“ und knüpft damit an die Corona-Pandemie, die dadurch explodierte Digitalisierung in der Gesellschaft und das Thema, das Plan International letztes Jahr schon auf das Tablett gebracht hat, an: Die Ungleichheiten im Zuge der Digitalisierung.

Denn durch diese erleben immer mehr Mädchen und junge Frauen digitale Gewalt: ca. 70% der Mädchen und jungen Frauen in Deutschland sind betroffen. Sie leiden häufig unter Angst-, Schuld- und Schamgefühlen, sozialer Isolation, Stressreaktionen sowie Erkrankungen wie Panikattacken, Depressionen oder Suizidgedanken. Denn digitale Attacken beziehen sich oft auf das äußere Erscheinungsbild. So wird mithilfe digitaler Medien und digitaler Gewalt ein traditionelles Schönheitsideal durchgesetzt. (Hier geht es weiter von der Studie von Plan International 2020).

Von uns gibt es noch ein paar weitere Gedanken zu Gleichstellung und Digitalisierung. Lese gern hier oder hier oder hier weiter.

Aber auch über die Digitalisierung hinaus gibt es noch viele Baustellen: Weltweit gehen rund 130 Millionen Mädchen nicht zur Schule. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Armut, Gewalt und Diskriminierung durch patriarchische Traditionen. So werden Mädchen in einigen Ländern vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet (zum Teil jedes dritte). Ehe und Schwangerschaft bedeuten oftmals das Ende von Schulbildung, Entwicklungschancen und eigenem Einkommen.

Die Pinke Beleuchtung erinnert uns daran, dass die Chancen und Risiken im Leben noch nicht gleich verteilt sind und dass im für die Gleichstellung der Geschlechter noch einiges zu tun ist.

Ein Beitrag von Hannah Gleisner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Quickborn und Deborah Azzab-Robinson, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pinneberg.