Perspektivenwechsel der Superlative

Ein Jahr Ausnahmezustand – Es hat das Leben, den Alltag und auch das Selbstverständliche auf dem Kopf gestellt. Nicht nur während ich diese Zeilen schreibe, merke ich, dass das vergangene Jahr viele, unterschiedliche Spuren in mir hinterlassen hat. Flexibilität, das Verhältnis von Arbeit und Freizeit und das Zusammenkommen sind nur einige Schlagwörter, die im mir aufkommen. Das ist die individuelle Ebene. Gemeinsam mit Prof. Dr. Melanie Groß der FH Kiel wollen wir über Tendenzen der gesellschaftliche Ebene sprechen. 

Liebe Frau Prof. Dr. Groß, Sie forschen und lehren u.a. zu Jugend- und Geschlechterforschung. Welche Tendenzen beobachten Sie nach einem Jahr Lockdown in diesem Themenfeld?

Seit Beginn der Pandemie wird immer sichtbarer, wie wichtig Care-Tätigkeiten für unsere Gesellschaft sind. Neben wirtschaftlichen Fragen, die mit Shutdowns verbunden sind, zeigt sich zunehmend, in welche prekären Lage Familien und insbesondere Mütter geraten, die Erwerbsarbeit und Care-Tätigkeiten miteinander vereinbaren müssen.

Viele Expert*innen sagen, dass Corona wie ein Brennglas funktioniert. Welche Baustellen sind für Sie noch besser sichtbar geworden?

Neben das lange bekannte Vereinbarkeitsdilemma von Familie und Beruf treten nun erweiterte Anforderungen wie beispielsweise das Homeschooling. Zugleich weisen Studien darauf hin, dass psychische Belastungen und häusliche Gewalt in der Pandemie deutlich ansteigen.

Danke für das Interview!

Das sind nur einige Gedanken und Impulse. Frau Prof. Dr. Groß wird diese und andere Überlegungen auch im Rahmen der Online-Veranstaltung „Care – Corona – Geschlecht. Die Pandemie als Brennglas“ am 11.3. ab 17 Uhr weiter ausführen – weitere Info zur Anmeldung findest du hier.

Eline Joosten, Gleichstellungsbeauftragte Uetersen
Tinka Frahm, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Pinneberg