„Ich möchte etwas bewegen und mich lokal engagieren“ – das hören wir Lotsinnen* häufiger. Eine Option ist es in die Kommunalpolitik einzusteigen. Für viele ist der Einstieg in die kommunale Politik schwierig. In dieser Reihe sprechen wir mit lokalen Politikerinnen darüber, wie sie ihren Weg in die Kommunalpolitik gefunden haben. Alle zwei Wochen werden neue Persönlichkeiten und neue Perspektiven vorgestellt.
Wir beginnen mit den Pressefrauen des kommunalpolitischen Frauennetzwerks Pinneberg, heute mit Sabine Schaefer-Maniezki von den Grünen.
Liebe Frau Schaefer-Maniezki, Sie sind eine der Pressefrauen im kommunalpolitischen Frauennetzwerk, wie sind Sie in die Kommunalpolitik gekommen?
Vor mehr als 30 Jahren über meine Anfänge im ehrenamtlichen Engagement in der Kita als Elternvertreterin. Dann ging es weiter über Elternvertreterin in der Grundschule, im Gymnasium und dann kam die Kommunalpolitik im Bildungsausschuss in Quickborn.
Haben Sie Hürden erfahren? Wie haben Sie diese überwunden?
Als ich Ratsfrau in Quickborn wurde, hat mich vor allem die Verschwiegenheitspflicht für alles, was nicht öffentlich werden durfte sehr belastet, weil ich damals Einzelkämpferin war und mich mit niemandem austauschen konnte. Als die örtliche SPD mich schließlich für eine Zeit „adoptierte“ und ich in deren Fraktionssitzungen die Themen mit den anderen beraten durfte, wurde es besser.
Worauf sind Sie besonders stolz?
In den folgenden Jahren haben wir die Zahl unserer Sitze bei jeder Kommunalwahl fast verdoppelt. Das hat viel Einsatz und Zeit gekostet, aber es wurde auf diese Weise auch belohnt.
Warum lohnt es sich, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?
Weil ich die Möglichkeit habe mich zu engagieren für Themen, die mir am Herzen liegen. In den 90-ger Jahren begann das für mich zum Beispiel mit der Betreuungsschule/betreute Grundschule/feste Grundschulzeiten, dann kam die Innenstadtplanung, die kulturellen Verbindungen zu Partnerstädten, das Engagement bei Stadtfesten. Dann rückte für mich der Naturschutz im Himmelmoor und die Aufarbeitung der NS-Zeit in Quickborn ins Zentrum meines Interesses.
Als nächstes kam dann die Kreispolitik mit neuen Themen, anderen Themen, nicht so nah dran, aber nicht weniger wichtig und interessant und mein Engagement als stellvertretende Kreispräsidentin, das es mir ermöglicht hat (vor Corona und hoffentlich wieder nach Corona) viele neue Facetten, Dörfer und Städte und engagierte Menschen überall im Kreis Pinneberg kennen zu lernen.
Frau Schaefer-Maniezki, vielen Dank für das Interview! Sie waren die letzte der Pressefrauen, aus dem Frauennetzwerk. Nun dürfen Sie sich eine Interview-Partnerin für die nächste Folge wünschen. Einzige Bedingung ist: Diese Frau* darf nicht aus selben Partei kommen wie Sie.
Dann wünsche ich mir Frau Saheb Divani, aus der Quickborner Ratsversammlung.
Im kommunalpolitischen Frauennetzwerk des Kreises Pinneberg tauschen sich Politikerinnen unterschiedlichster Parteien und Gleichstellungsbeauftragte miteinander aus. An die Öffentlichkeit ging das Netzwerk z. B. mit einem Papier zur Erhöhung des Frauenanteils in den Parteien, einer Kampagne zur Europawahl und einer gemeinsamen Veranstaltung zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“.
Interesse? Politikerinnen* und solche die es werden wollen, können sich bei den Pressefrauen oder bei der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Pinneberg (t.frahm(at)kreis-pinneberg.de) melden.
Ein Beitrag von Tinka Frahm, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Pinneberg