Wenn sie ein Sandwich machen soll, dann haben Gegner das Spiel verloren!

Ego-Shooter, Konsolen-Spiele in denen jede(r) gegen jede(n) kämpft, gelten immer noch als Männer-Spiele. Spiele wie Call of Duty sind bekannt dafür, dass Frauen in ihnen sexistisch beschimpft werden, wenn sie sich als Frau zu erkennen geben. Doch immer mehr Frauen wehren sich und drehen den Spieß um. So auch eine Twitch-Streamerin namens Steffy Evans. Sie geht einen ganz besonderen Weg und ist damit nicht nur auf Twitch bekannt geworden. Twitch ist eine Social-Media-Plattform, die überwiegend von Spielern genutzt wird. Diese Plattform lebt von Live-auftritten, den sogenannten Streams.

Steffy Evans ist eine sehr gute Spielerin und hat aktuell 42.755 Follower auf Twitch. Wenn sie einen Live-Stream macht, sind meist über 1000 Zuschauer*innen dabei. Damit hat sie eine große Reichweite. Seitdem sie im Spiel durch Chat-Call (ein Sprach-Chat) bekannt gab, dass sie eine Frau ist, hat sie mit starken Beleidigungen und sexistischen Anfeindungen und Übergriffen zu kämpfen. Immer wieder bekam sie zu hören, dass sie doch lieber in die Küche gehen und ein Sandwich machen sollte.

Die Aussage „Mach mir ein Sandwich“ ist in den USA eine sehr gängige Redewendung. Diese kommt aus einem Sketch aus der US-Show „Saturday Night Live“ aus dem Jahr 1995. Es ist eine Umschreibung dafür, dass Frauen dem Mann untergeordnet sind und in die Küche gehören. Auch nach so vielen Jahren ist dieser Spruch immer noch aktuell.

Aber Steffy setzte sich zu Wehr! Auch gegen andere große und sehr gute Spieler konterte sie mit ihren Aktionen. Sobald diese Spieler ihr gegenüber Sprüche wie „Frauen gehören in die Küche“ oder „Mach mir ein Sandwich“ sagten, machte sie genau das. Die drehte ein Video, wie sie während einer Spielerunde in die Küche ging und ein Sandwich zubereitete. Im nächsten Moment war sie dann wieder im Spiel und gewann genau gegen diese Spieler die Runden.

Diese Videos veröffentlichte sie auf Tiktok und erreichte damit zwischen 10.000 und 30.000 Zuschauer*innen. Sie wollte damit anderen Frauen Mut machen, die Spiele zu spielen, die sie mögen und sich von anderen, insbesondere männlichen Spielern nicht den Spaß und den Erfolg nehmen zu lassen. Das hat sie tatsächlich geschafft. Viele weitere Streamerinnen, die in ihren Spielen erfolgreich sind, geben sich als Frau zu erkennen und spielen zeigen sich demonstrativ.

Die Spieleindustrie ist immer noch auf von überwiegend Männern gestaltet und wird auch von überwiegend Männern gespielt. Doch dieses Bild verändert sich. Laut game (der Verband der deutschen Games-Branche e.V.) sind 48 Prozent der Spielenden mittlerweile Frauen. Auch Spiele werden mittlerweile von immer mehr Frauen mit erstellt und immer mehr Frauen werden durch das Spielen von Computerspielen über die Sozialen Medien wie youtube, twitch, tiktok berühmt. Dieses gilt es zu unterstützen, damit auch hier eine Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen sichtbar wird.

Ein Beitrag von Ulrike Cinieri, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Barmstedt