4 feministische Bücher für den Sommer

Es wird langsam wärmer. Der Sommer steht vor der Tür. Damit ihr euch für euren Sommerurlaub eindecken könnt, folgen nun einige Bücher, die wir euch empfehlen können.

„Unlearn Patriarchy“ von den Herausgeberinnen Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch

Die Welt, wie wir sie kennen, so richtig auf den Kopf zu stellen und anders zu gestalten, ist eine Mammutaufgabe. Vieles ist selbstverständlich oder normal, sodass wir gar nicht sehen können, dass es nicht in Stein gemeißelt ist. In verschiedenen Essays von spannenden Denker*innen behandelt das Buch verschiedene Themen, in denen wir Ansätze anders lernen können und müssen: So schreibt Kübra Gümüşay über „Unlearn Sprache“, Teresa Bücker über „Unlearn Familie“ oder Emilia Roig über „Unlearn Liebe“. Das Beste ist: Das Buch könnt ihr euch in der Stadtbücherei Uetersen ausleihen.

„Wie viel – Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht“ von Mareice Kaiser

Wie es der Titel schon sagt, beschäftigt sich das Buch mit einem Thema, über das wir sonst viel zu wenig reden: Geld. Die Autorin gibt dabei nicht nur einen Einblick über die Entstehung und Dynamiken von Geld, sondern hat für ihr Buch mit verschiedenen Menschen gesprochen. Menschen, die über viel Geld verfügen und Menschen, die nur sehr wenig Geld haben – Erwin, Sara, Lukas, António, Elise, Sven, Marlene und Papa. In ihrem gewohnt lockeren, persönlichen Schreibstil zeigt sie im Buch vielfach: „Nur selten hat es etwas damit zu tun, wie hart jemand arbeitet, ob diese Person wohlhabend wird oder ist.“ (S. 190)

„Glückwunsch zum Baby! Sie sind gefeuert“ von Sandra Runge und Karline Wenzel

Die Rechtsanwältin Sandra Runge vertritt und berät in ihrer anwaltlichen Praxis häufig Eltern zum Arbeitsrecht und erfährt daher aus erster Hand, wie diese benachteiligt werden. Zusammen mit der #proparentsinitiative und der Brigitte hatte sie daher 2021 zu einer Petition aufgerufen, um das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (kurz AGG) zu erweitern und Elternschaft als Diskriminierungsform anzuerkennen. Das Buch enthält eine Vielzahl an Fallbeispielen und Lösungsansätzen, sowohl unmittelbar für betroffene Eltern als auch für Personen, die Familien beraten und Politiker*innen. Am 8. März hatten wir sie daher auch zu einem digitalen Workshop eingeladen. Für alle, die nicht teilnehmen konnten: Auch dieses Buch kann in der Stadtbücherei Uetersen ausgeliehen werden.

„Wir sind doch längst alle gleichberechtigt“ von Alexandra Zykunov                                                                

Wenn du vor dem Lesen noch nicht aufgeregt bist, nach dem Lesen bist du es auf jeden Fall. Satz für Satz zerlegt die Autorin Alexandra Zykonov Aussagen wie: „Frauen wollen die Verantwortung zu Hause gar nicht abgeben!“ oder „Frauen sollten einfach verhandeln wie Männer“ und „Unter der Woche bin ich quasi auch alleinerziehend.“ Sätze, die uns als Gleichstellungsbeauftragte auch immer wieder begegnen. Und das tut sie in einem Stil der statistische Fakten vermischt mit „rants“ (englisches Wort für „schimpfen“ im Sinne einer emotionalen, wütenden, leidenschaftlichen Rede). Diesen Stil findest du auch auf ihrem Instagram-Kanal wieder. Alexandra Zykunov ist Journalistin und Co-Redaktionsleiterin des Magazins Brigitte BE GREEN. Gemeinsam mit der #proparentsinitiative hatte sie auch über ihren Instagram-Kanal auf die oben genannte Petition hingewiesen. Auch dieses Buch kann in der Stadtbücherei Uetersen oder in der Stadtbücherei Wedel ausgeliehen werden.

Wenn ihr diese Bücher durchgelesen habt, wisst ihr, warum wir als Gleichstellungsbeauftragte immer noch jeden Tag (fast) voller Tatendrang zur Arbeit gehen. Denn ja, there is still a lot to do.

Ein Beitrag von Eline Joosten, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Uetersen