Das fesselnde Portrait von Ruth Bader Ginsburg, dieser inspirierenden und starken Frau, die mit unerschütterlicher Energie Meilensteine im Kampf um Würde und Gleichberechtigung setzte, fand viel Anerkennung am Internationalen Frauentag in Elmshorn.
Mit seinem ganz besonderen Ambiente für Filmvorführungen hervorragend geeignete und gerade renovierte Erdgeschoss des Industriemuseums ist traditionell einer der besonderen Orte, an denen in Elmshorn der Internationale Frauentag gefeiert wird. In diesem Jahr habe ich als Gleichstellungsbeauftragte zusammen mit der Museumsleiterin Bärbel Böhnke eine ganz außergewöhnliche Filmdokumentation gezeigt, die bei unseren Besucherinnen einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.
2018 kam die vielbeachtete Dokumentation RGB – Ruth Bader Ginsburg – Ein Leben für die Gerechtigkeit in die Kinos.
Die beiden Regisseurinnen Betsy West und Julie Cohen zeichnen mit einem überwiegend weiblichen Filmteam und viel Einfühlungsvermögen den außergewöhnlichen Aufstieg dieser stillen, aber unnachgiebigen Kämpferin nach, die auch als Popkultur-Phänomen Kult war, und schafften ihr mit diesem mitreißenden Dokumentarfilm ein längst verdientes Denkmal.
Ruth Bader Ginsburg hat die Welt für amerikanische Frauen verändert. Als Richterin am Obersten Gerichtshof in den USA stellte sie ihr Lebenswerk in den Dienst der Gleichberechtigung und derjenigen, die bereit sind, dafür zu kämpfen. Seit den 70er Jahren bis zu ihrem Tod 2020 erstritt Ruth Bader Ginsburg gegen alle Widerstände bahnbrechende Gerichtsurteile zur Gleichstellung der Geschlechter, die sie zu einer Heldin der Frauenrechtsbewegung und zu einer weltbekannten Ikone machten.
Mit viel Lebensklugheit und Beharrlichkeit verlor sie nie ihre Ziele aus dem Blick.
Unvergessen bleibt ihre Sammlung an zumeist weißen Krägen, die sie über ihrer Amtsrobe trug. Damit schaffte sie es, dass die Menschen bei einer Urteilsverkündung des amerikanischen Obersten Gerichtshofs als erstes auf RBGs Kragen schauten. Je nachdem, ob sie mit der Entscheidung des Gerichtshofs konformging oder sie ablehnte, brachte sie dies mit einem bestimmten Kragen zum Ausdruck und lenkte so die Aufmerksamkeit auf die von ihr vertretene Sache. Ihr „I dissent“, ich widerspreche, wurde zum geflügelten Wort.
Eine Reaktion aus dem Publikum am Elmshorner Filmabend war dann auch nicht weiter verwunderlich und fasste sehr gut zusammen, was wir alle empfanden: „Diese Filmdokumentation sollte an den Schulen gezeigt werden!“
Richtig, denn er vermittelt einen ganz anderen, nämlich feministischen Blick auf die amerikanische Geschichte der letzten 80 Jahre und ist somit unbedingt sehenswert!
Wenn du neugierig geworden bist und dir den Film gern anschauen möchtest, kannst du ihn künftig in der Stadtbücherei Elmshorn ausleihen. Hole ihn dir, es lohnt sich!
Ein Beitrag von Heidi Basting, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Elmshorn