Nach der Wahl ist vor der Wahl: Kinder und Jugendbeirat der Stadt Pinneberg setzt Zeichen für Parität

Am 14. Mai 2023 waren die Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein: In den Kommunen im Land und im Kreis Pinneberg wurden die Politiker*innen der Gemeindevertretungen neu gewählt. Im Juni 2024 geht es dann gleich weiter: Vom 6. bis zum 9. Juni findet die Europawahl statt. Nach der Wahl ist vor der Wahl! Überall und damit auch für uns im Kreis Pinneberg. Das Gelingen unserer demokratischen Gesellschaft hängt von jeder und jedem ab!

Demokratie bedeutet die Chance, selbst zu gestalten

In unserem Alltag, aber besonders durch die Wahrnehmung des aktiven und passiven Wahlrechtes haben wir die große Chance, Demokratie zu stärken und aktiv zu gestalten. Das ist in unserer Verfassung garantiert. Laut Artikel 38 Absatz 1 Grundgesetz werden die Politiker*innen „in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt.“ Das ist keinesfalls selbstverständlich. In vielen Ländern riskieren Menschen ihr Leben, um frei wählen zu können.

Da wir in einer repräsentativen Demokratie leben, ist für es für unser gesellschaftliches Zusammensein eine Stärkung, wenn die Bevölkerung in den Parlamenten „spiegelbildlich“ vertreten ist.

Kurz: Arbeiter*innen, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen oder einer internationalen Geschichte sollten ihrem Anteil entsprechend eine Stimme bekommen. Wie bunt und vielfältig wäre es in unseren Parlamenten und Gemeindevertretungen!?

Parität – Wo stehen wir?

Für Frauen bedeutet das: 50% Prozent der Menschen sind Frauen, also brauchen wir in allen Parlamenten 50% Politikerinnen und in den Gremien sollten die Hälfte der Mitglieder Frauen sein.

Aber wie sieht es derzeit aus? In Schleswig-Holstein ist in den Gemeindevertretungen nur jedes vierte Mitglied eine Frau und in 45 der 1.079 Gemeindeparlamente sitzt gar keine Frau. Da ist das Europaparlament schon deutlich weiter: Hier sind 40,4% Prozent der Politiker*innen weiblich.

Vor Ort Zeichen setzen

Der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Pinneberg (KJB) setzt ein Zeichen für die Parität der Geschlechter und beteiligt sich an der Kampagne „Gleiche Macht für alle“.

„Gleiche Macht für alle“ ist die Kampagne des Landesfrauenrats Schleswig-Holstein. Dieser macht sich für Parität durch mehr Frauen in der Politik stark. Das erklärte Ziel: Dass in allen Parlamenten und anderen Gremien Frauen und Männer gleichermaßen vertreten sind.

„50 Prozent der Bevölkerung sind Frauen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Frauen auf allen Ebenen entsprechend vertreten sind. Also: 50 zu 50”, sagt Beate Ludka vom KJB. So sieht es auch der Vorsitzende Lukas Hundt: „Unser Gremium ist mit neun Mitgliedern fast paritätisch besetzt. Wir erleben so ganz praktisch, dass Parität uns stark macht. Deshalb hat sich der Kinder- und Jugendbeirat einstimmig für die Beteiligung an der Kampagne

In zwei Sitzungen des Beirats haben sich die Mitglieder mit der Initiative „Gleiche Macht für alle“ auseinandergesetzt und ein Statement erarbeitet. „Einstellungen und Ansichten werden im jungen Alter gefestigt. Umso wichtiger ist es, von Anfang an Gleichberechtigung kennenzulernen und zu leben“, betont Ludka. Ihr Slogan soll mit Fotos von Mitgliedern auf der Kampagnenseite des Landesfrauenrates hochgeladen werden.

Auf der Internetseite www.gleiche-macht-fuer-alle.de. können sich Unterstützer*innen an der Kampagne des Landesfrauenrats beteiligen.

Ein Beitrag von Deborah Azzab-Robinson, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pinneberg