Ich schreibe diesen Text, während ich unsere Wäsche wasche, das Schlafzimmer sauge und das Geschirr abwasche. Eine absurde Situation, wenn ich so zurückdenke. Die Arbeit im Haushalt, oder die sogenannte Hauswirtschaft, sah früher um einiges anders aus.
Noch vor 70 Jahren gab es in diesem Bereich kaum maschinelle Unterstützung. Während mir gerade ein Roboter und zwei Maschinen die Arbeit abnehmen, war früher alles Handarbeit und wurde zum großen Teil von Frauen ausgeführt. Die Arbeiten umfassten u. a. das tägliche Einkaufen, das Kochen und Putzen, den Gartenbau, die Tierhaltung, das Heizen und die große Wäsche. Oft lebten mehrere Generationen in einem Haushalt.
Die Waschmaschine als Symbol für den Wandel
In meiner Familie gibt es verschiedene Geschichten zu „ersten“ Maschinen – etwas, was ich selbst aus den Anfängen der Computer oder des Internets noch kenne. Diese brachten große Veränderungen. Eine Erinnerung ist die erste Waschmaschine. Meine Eltern können sich beide noch daran erinnern, wie die Vollautomaten in die Familien einkehrten und welch eine Arbeitserleichterung das für ihre Mütter war. Zwar gab es bereits seit Anfang 1900 die ersten elektrischen Waschmaschinen, allerdings kamen 1951 erst die erste vollautomatische Waschmaschinen in Deutschland auf dem Markt (mehr dazu unter Wäsche waschen: Erfindung der Waschmaschine – Planet Wissen).
Waschen, das zuvor stundenlange körperliche Arbeit war, wurde zunehmend automatisiert. Auch die anderen Maschinen und Roboter, die in unseren Alltag eingekehrt sind, machen die zunehmende Verschiebung der Arbeit möglich.
Hauswirtschaft im Wandel
Genau zu dieser bedeutungsvollen Veränderung, die in der jüngeren Vergangenheit stattgefunden hat, hat die Frauengeschichtswerkstatt Tornesch unter der Leitung von Historikerin Annette Schlapkohl recherchiert und eine Ausstellung erarbeitet. Anhand von Exponaten und Bildern wird Hauswirtschaft im Wandel dokumentiert.
Zum Beispiel anhand eines Teppichklopfers. Früher wurden Teppiche ausgeklopft, da es keine Auslegeware gab, sondern sie lose auf dem Boden lagen. Hausarbeit wurde generell kaum fotografiert – aber ein seltenes Foto vom Ausklopfen hat die Frauengeschichtswerkstatt auftreiben können.
Von Ende Oktober bis Ende Januar 2025 war die Ausstellung in Tornesch zu sehen, von Ende Januar bis Ende Februar 2025 wird sie in Uetersen gezeigt und danach wandert sie nach Barmstedt.

Ein Beitrag von Eline Joosten, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Uetersen