Die Tage werden kürzer, die Abende länger und die Zeit auf dem Sofa hoffentlich gemütlicher. Und für alle, die mal keine Filme oder Serien schauen wollen, haben wir hier wieder einige, aktuelle Buchempfehlungen.
„Helenes Stimme“ von Sanne Jellings (2023)
Wenn du gern geschichtliche Romane mit frauenpolitischen Bezug liest, dann ist dieses Buch vielleicht genau das richtige für dich. Über Helene Langes Jugend ist nicht viel bekannt, wohl aber, dass sie für ihr Pensionatsjahr in einer Pastorenfamilie gelebt hat. Über das Zusammenleben mit der Familie, insbesondere mit der Tochter Marie, handelt ein Großteil des Buches. Die Frauen in dem Haushalt leben traditioneller, als es Helene bislang gewohnt ist. Und auch für die Vergewaltigung von Marie muss ich eine Triggerwarnung aussprechen. Dennoch, es bringt der Leserin das (fiktive) Leben der jungen Helene Lange und auch ihre späteren Erfolge um einiges näher.
„Lass uns noch mal los“ von Susanne Matthiesen (2024)
Wenn du eher im hier-und-jetzt liest, dann ist dieser Roman vielleicht was für dich. Der Roman handelt von den älter-werdenden Frauen der Frauenbewegung der 80er Jahre. Susanne und ihre Mitstreiterinnen haben sich damals ein Frauenwohnprojekt in Berlin Kreuzberg gebaut. Die Bewohnerinnen werden nun immer älter und haben zum Teil mit Altersarmut, den unterschiedlichen Ansichten im Feminismus und der Wohnsituation in Berlin zu kämpfen. Alte Träume und Kämpfe stehen vor dem Licht aktueller Entwicklungen. Mal heiter, viel ehrlich und äußerst realistisch – so kann das Buch zusammenfassend beschrieben werden.
„Beklaute Frauen“ von Leonie Schöler (2024)
Wenn Sachbücher eher dein Ding sind, empfehle ich dir dieses Buch. Es handelt von den Frauen, die aus Geschichtsbüchern herausgeschrieben und bei Preisvergaben gekonnt übersehen wurden. In dem Buch z.B. ein Bild von Otto Hahn und Lise Meitner. Eine Otto-Hahn-Straße gibt es in Wedel, eine Lise-Meitner-Straße im dortigen Wissenschaftsviertel nicht. Das Buch benennt dabei nicht nur viele dieser Denkerinnen und Forscherinnen, sondern beschreibt auch die Strukturen und Mechanismen dahinter. Also, falls du dich in der feierlichen Zeit etwas aufregen möchtest – lese dieses Buch 🙂
Gut zu wissen: Alle Bücher können in der Stadtbücherei Uetersen ausgeliehen werden.
Ein Beitrag von Eline Joosten, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Uetersen