Warum Frauen Künstliche Intelligenz mehr nutzen sollten – und was das mit Gerechtigkeit zu tun hat
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein abstraktes Zukunftsthema mehr. Sie begegnet uns im Alltag fast überall – oft, ohne dass wir es merken. Wenn wir bei Netflix neue Serienempfehlungen bekommen, wenn unser Smartphone unsere Nachrichten vorschlägt, wenn uns Spotify neue Lieder anzeigt oder wenn wir einen Online-Shop besuchen der „wie zufällig“ genau das zeigt, was wir gerade brauchen: Dahinter steckt meist eine Form von KI.
Doch obwohl KI schon fest in unseren privaten Alltag eingebunden ist, nutzen gerade Frauen das Potential das KI bietet noch nicht in vollem Umfang – weder im Beruf noch im gesellschaftlichen Engagement oder im Privaten (mehr dazu hier). Dabei wäre gerade das wichtig, denn KI ist nicht neutral. Sie ist immer nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wurde – und diese Daten spiegeln leider oft unsere gesellschaftlichen Schieflagen wider. Die Entwicklung und Anwendung von KI-Tools ist bisher oft eine ziemlich männlich geprägte Domäne. Studien zeigen, dass Männer deutlich häufiger KI-Tools ausprobieren (und die KI damit trainieren) und in ihren Alltag integrieren. Viele Frauen hingegen bleiben skeptisch – oft, weil sie sich selbst nicht als „technisch genug“ empfinden oder die Einstiegshürden zu hoch wirken. Wenn die Trainingsdaten aber hauptsächlich von Männern stammen oder auf männlich geprägten Perspektiven basieren, dann wird auch die KI diese Denkmuster übernehmen. Die Vorurteile unserer Gesellschaft finden so ihren Weg in die digitale Welt. Deshalb ist es so wichtig, dass Frauen sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen, sie kritisch hinterfragen – und sie aktiv mitgestalten, z.B. durch der KI Feedback zu geben. KI ist letztendlich nur ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug ist es davon abhängig, wer es benutzt und wofür. Wenn Frauen sich nicht einbringen, fehlen ihre Perspektiven. Dann werden wichtige Fragen nicht gestellt – und mögliche Lösungen nicht entwickelt und traditionelle geschlechter Stereotypen wiedergegeben.
Ein Beispiel: Sprachmodelle, wie sie in Chatbots oder Übersetzungstools verwendet werden, neigen dazu, Frauen in stereotypen Rollen darzustellen, wenn sie nicht gezielt gegengesteuert werden. Wenn dir sowas begegnet, solltest du der KI genau das zurückmelden.
In der Arbeitswelt verändert KI gerade ganze Berufsfelder. Ob im Gesundheitswesen, in der Bildung, im Journalismus oder in der Verwaltung – Künstliche Intelligenz kann unterstützen, Prozesse vereinfachen und Entscheidungen besser absichern. Gleichzeitig bietet sie neue Chancen: für kreative Projekte, für selbstständiges Arbeiten, für mehr Sichtbarkeit und dafür das jede Person eine eigene Assistenz an der Seite hat
Was wäre, wenn mehr Frauen eigene KI-Anwendungen entwickeln würden, die Care-Arbeit sichtbar machen? Wenn Gleichstellungsbeauftragte sich KI-Tools zunutze machen würden, um Verwaltungsvorgänge zu vereinfachen, Daten zu analysieren oder Texte für die Lotsinnen* zu schreiben?
Der Schlüssel ist: Anfangen. Ausprobieren. Fragen stellen und sich gegenseitig unterstützen.
Dabei muss keine gleich Programmiererin werden, um KI sinnvoll zu nutzen. Oft reicht schon die Bereitschaft, sich neugierig mit neuen Tools auseinanderzusetzen. Chatbots wie ChatGPT oder Perplexity können zum Beispiel helfen, Ideen zu strukturieren, Texte zu entwerfen, schnell Informationen zusammenzutragen, oder einen Text zu verbessern. Übersetzungstools erleichtern die Übersetzung in andere Sprachen. Du kannst KI aber auch einen Kindergeburtstag planen oder ein Rezept erstellen lassen. Alles Dinge, die ohne KI oft viel Zeit brauchen. Und: Sie können dir auch dabei helfen, die richtigen Prompts zu schreiben, damit sie bestmöglich arbeiten.
Als einen Prompt wird der Auftrag beschrieben, den wir der KI geben. Den könntest du wie folgt aufbauen:
1. Du bist eine Gleichstellungsbeauftragte.
2. Schreibe einen Blogbeitrag zum Thema „KI und Geschlechtergerechtigkeit“ im Stil der Webseite www.lotsinnen.de.
Gebe deine Quellen an und lüge mich nicht an.
Fakt ist: Künstliche Intelligenz wird unsere Welt weiter verändern – ob wir wollen oder nicht. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele unterschiedliche Menschen an dieser Entwicklung teilhaben, um sie so vorurteilsfrei wie möglich zu gestalten- Frauen bringen andere Perspektiven, andere Erfahrungen und andere Fragestellungen mit. Genau das macht eine KI besser, gerechter und auch lebensnäher.
Was kann ich beachten:
1. Schaue, dass du keine personenbezogenen oder sensiblen Informationen mit der KI teilst.
2. Informiere dich, ob es nicht eine faire KI für deine Belange gibt: Was ist das Wirtschaftsmodell hinter der KI? Was macht sie mit meinen Daten? Wie steht es um Nachhaltigkeit?
3. Gib der KI Feedback, wenn du Stereotype, Sexismus und … begegnest!
Deshalb: Lasst uns KI nicht den anderen überlassen. Lasst uns uns fortbilden. Lasst uns mitgestalten. Für mehr Gerechtigkeit – und für eine Zukunft, in der Technologie wirklich allen dient.
Tinka Frahm, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Pinneberg
(Dieser Text wurde mit Unterstützung einer KI geschrieben… )